Die letzten drei Wochen auf der Berry Farm gestalteten sich
sehr abwechslungsreich was die Erdbeeren betrifft. So gab es eine Woche, in der
die Beeren, wir nennen es mal, gewisse Krankheiten hatten und somit nicht verkauft
werden konnten und wir weiterhin "nur" 500kg am Tag gepflückt hatten.
Die Woche darauf jedoch war die Woche in der Saison, in der es super viele und
sehr große (bis zu 120g) Erdbeeren gab und wir mit ca. 10 Pflückern 1200kg am
Tag gepflückt haben. Gleichzeitig wurde das Wetter immer besser und heißer
weswegen wir die letzten Wochen schon um 7:30 in der Frühe anfingen, Beeren zu
pflücken. Des Weiteren startete im Dezember die Saison für all die anderen
Beerenarten, so dass die Jungs täglich Himbeeren, Brombeeren und viele weitere
Arten (die wir leider nicht in deutscher Übersetzung kennen) zu pflücken
hatten. Außerdem wurde Dustin zB. oft zum Kartoffeln sammeln geschickt und
begann zusammen mit Kollegen all die Kartoffeln unter der Erde rauszusuchen.
Da wir nun immer früher zu arbeiten begannen, hatten wir
auch dementsprechend früher Schluss und nutzten das schöne Wetter häufig, um im
Fluss oder im Ozean baden zu gehen. Einen anderen Tag als die Erdbeeren so gut
waren pflückten wir nach der Arbeit noch unsere eigenen Erdbeeren zum Verzehr.
Außerdem besuchten Dustin und Anni allein die Tarawera Falls, die etwa 45min
entfernt von Whakatane liegen.
Die jeden Mittwoch stattfindenden Netball Spiele neigten
sich dem Ende zu und so gewannen Dustin und das BerryFarmTeam das letzte Spiel
und somit 100 Dollar Preisgeld wovon sich jeder von uns ein Eis und eine
Schüssel Pommes umsonst im Cafe holen konnte.
An anderen Tagen verbrachten wir unsere Freizeit in Simon
und Ellas Van und spielten Spiele und tranken das ein oder andere Gläschen
Alkohol. Einmal artete es aus, sodass es dem ein oder anderen am nächsten
Arbeitstag etwas mulmig im Magen war. Dazu jetzt aber nicht mehr. Außerdem
gingen wir oft in Ohope zum Strand und plauderten und lachten und sangen
während Martin der Tscheche mit seiner Gitarre ein paar Lieder spielte.
Die letzte Arbeitswoche war nun die Woche vor Weihnachten
und wir begannen Pläne zu machen, denn wir wollten auf jeden Fall ausgehen und
was trinken, doch in fast ganz Neuseeland an der Küste ist es strikt verboten,
öffentlich Alkohol zu trinken und erst recht im Auto/Van, weswegen wir uns ein
bisschen Sorgen machten, denn wir hatten bereits genug Alkohol gekauft. Doch
zunächst mussten wir die letzten Arbeitstage rumkriegen und genossen sie
gleichzeitig, weil wir wussten, dass wir uns auch bald von unseren neu
gewonnenen Freunden verabschieden mussten. Simon war die Tage vor Weihnachten so
gut drauf, dass er uns mit seinen Weihnachtsideen jeden Tag versüßte. So
machten wir am 23.12. sogenanntes Icing, was so viel bedeutet wie
selbstgemachte Formen aus Zuckerteig, den man in verschiedenen Farben kaufen
kann. Also schmückten wir damit den gekauften Weihnachtskuchen und brachten ihn
am nächsten Tag mit auf Arbeit. Denn am 24.12. hatten wir ein geteiltes
Mittagessen, so dass es viele Leckereien gab und wir mittags schon Schluss
hatten und alle beisammen saßen. Dustin und Anni brachten natürlich Schnitzel
mit zum geteilten Mittag. Was auch sonst.
Nach der Arbeit gingen wir noch die letzten Dinge besorgen,
die wir für das am 25.12. anstehende Barbeque am Strand brauchten. Danach waren
wir gleich mit Simon und Ella in ihrem Van verabredet und begannen schon uns
etwas warm zu trinken. Gegen 17 Uhr stieß dann Simons bester Freund Josh, der
seit 2 Jahren in Hamilton Neuseeland lebt und arbeitet, zu uns und wir spielten
Trinkspiele. Der Grund für das zeitige Süffeln war das Schließen des Clubs, in
den wir später gehen wollten. Denn hier haben die Bars und Clubs nur bis ca.
Mitternacht auf. Nun gingen wir also gegen 20Uhr los in die Stadt und trafen
auf all die anderen Leute, die wir in Whakatane und auf Arbeit kennengelernt
hatten. Wir waren also eine große Gruppe und genossen Heiligabend in vollen
Zügen auf der Tanzfläche. Es fühlte sich keineswegs wie Weihnachten an, eher
wie ein beliebtes Sommerfest. Als wir 3 Uhr nachts müde ins Bett fielen, ging
es am nächsten Tag zeitig los zum Strand in Ohope, wo wir nun mit Simon, Ella,
Josh und Martin (später stieß noch Rowan dazu) den Tag verbrachten und
Ballspiele spielten, badeten und unser Fleisch vom Grill genossen. Es war der
perfekte Abschluss und die schönsten Tage mit den Anderen, weswegen uns der
Abschied am 26.12. umso schwerer fiel.
Als wir dann am 26.12. nochmal zusammen zur Arbeit fuhren um
uns nochmal richtig zu verabschieden und ein letztes Mal das leckere Eis zu
essen, war die Stimmung zumindest innerlich etwas betrübt, da wir wussten, dass
die schöne Zeit mit den Anderen nun vorbei ist. Simon und Ella werden wir auf
jeden Fall nochmal wiedertreffen in Neuseeland und hoffentlich auch zurück in Europa
aber als wir nachmittags noch zu Rowan fuhren, um danke und tschüss zu sagen,
kullerten Anni ein paar Tränen runter, da zwischen Neuseeland und Berlin
schließlich doch ein paar Kilometer dazwischen liegen. Dennoch freuten wir uns,
dass unser Abenteuer Neuseeland weitergeht, da wir auch schon ein paar Dinge
für die nächsten Wochen geplant hatten. So ist unser nächstes Ziel Taupo, wo
wir Ki und Chloe, unsere Wwwoofingerfahrung wiedersehen können. Außerdem ist
für Anni's Geburtstag ein Skydive in Taupo geplant, auf den wir uns schon
seeehr freuen. Und die Fähre zur wunderschönen Südinsel ist ebenfalls gebucht.
So bleiben uns noch 3 Wochen bis zum 16.01.17 auf der Nordinsel.
Am 26.12. sind wir nun nach dem schweren Abschied
losgefahren nach Taupo, dass ca. 3 Autostunden entfernt von Whakatane, direkt
am größten See Neuseelands liegt, welcher ein Kratersee ist und der viele
Adrenalinabenteuer zu bieten hat. Also bummelten wir am nächsten Tag durch die
schöne und belebte Stadt, die uns aufgrund des Verkehraufkommens sehr an Berlin
erinnert und viele schicke Restaurants und Läden zu bieten hat. So shoppte
Dustin ein paar neue Tshirts, da seine anderen alle von Arbeit mit Flecken
versaut sind und Anni bekam 2 neue Hosen, da sie dass fluffige ungesunde
Weißbrot nicht mehr in ihre Hosen passen lässt. Tja. Das Leben ist hart.
So lernten wir die Stadt schon etwas kennen und besuchten am
nächsten Tag (28.12.) die berühmten Huka Falls, die sich in dem Waikato River
befinden, der schließlich in den Lake Taupo mündet. Also fuhren wir zu dem
Parkplatz, der ca. 5 Kilometer entfernt von den Huka Falls lag und wanderten
eine Stunde zu diesem Touristenmagneten und kamen durchgeschwitzt dort an und
genossen die Aussicht auf das hellblauste Wasser, dass wir je gesehen haben.
Was uns in den nächsten Tagen hier erwartet wissen wir noch
nicht, da taupo wirklich so viele Events und Highlights zu bieten hat, die wir
uns teilweise leider nicht leisten können. Wir werden sehen und berichten mehr,
wenn wir etwas erlebt haben!