Montag, 13. März 2017

Queenstown und Arbeitssuche

Am 22.02. kamen wir nach einer längeren Autofahrt vorbei an tiefen Schluchten, türkisen Flüssen und steilen Bergen in Queenstown an, wo wir uns schon mit Simon und Ella abends am Lake Hayes, der circa 6 Kilometer von Queenstown entfernt ist, trafen und plauschten. Der Campingplatz war jedoch nur für Selbstversorgerfahrzeuge ausgeschrieben und Queenstown ist die wahrscheinlich beliebteste Backpacker und Touristen Stadt in Neuseeland weswegen solche Campingplätze stark kontrolliert wurden. Da es aber wirklich nirgends einen kostenlosen Campingplatz für uns gab, versuchten wir mit Hilfe des Selbstversorger-Wohnwagens von Ella und Simon zu schützen und uns als eine Art Familie auszugeben, die mit zwei Autos reist. Die beiden haben ihr außen befestigtes ausfahrbares Dach über uns gerollt, so dass eindeutig war, dass wir zusammen gehören und so schliefen wir das ganze Wochenende an der wirklich schönen, großen Anlage des Lake Hayes ohne Ärger zu bekommen. 
Am Donnerstag zuerst hatten Ella und Simon ein Vorstellungsgespräch und mussten den TÜV für Ihren Van erledigen, so dass Anni und Dustin die Zeit nutzten und durch das überfüllte,sonnige Queenstown spazierten.
In Queenstown fühlt man sich direkt wohl, da es nicht all zu groß ist und dort aber viel los ist, hippe Menschen unterwegs sind, auf der Parkwiese faulenzen, mit der Gondel auf die umliegenden Berge fahren, mit Jetskis übers Wasser des Sees Wakatipu heizten oder Frisbee in den Gärten von Queenstown spielten.
Wir verschafften uns zuerst einen Überblick, holten uns einen saftigen Milchshake und genossen die Sonne. Am Nachmittag als Ella und Simon wieder Zeit hatten, liehen wir uns Frisbees aus und versuchten uns an der außergewöhnlichen Sportart Frisbeegolf, die man in den Queenstown Gärten ausüben konnte. Des Weiteren probierten wir den angeblich besten Burger Neuseelands - den Fergburger und genossen ein paar Biere auf der Wiese. In Queenstown darf man nämlich sogar Alkohol öffentlich trinken, zumindest bis 10 Uhr abends. WAS FÜR EINE COOLE STADT!
am Lake Hayes

Queenstown








Queenstown Gärten



Fergburger bei  Sonnenschein


Da Ella und Simon ihren Job bekommen haben, genossen sie mit uns das ganze Wochenende in vollen Zügen, da auch uns bevorstand weiter zu reisen. Jedoch wird unsere Route, die wir in der folgenden Woche befuhren für den ein oder anderen Leser unverständlich sein, aber wir versuchen, uns so gut wie möglich zu erklären, auch wenn wir jetzt im Nachhinein vielleicht eine bessere Lösung gefunden hätten.  Jedenfalls bewarben auch wir uns für einen weiteren Farm Job, da der letzte eine perfekte Erfahrung war. Das einzige Hindernis ist jedoch nur, dass dieser Job zwischen Methven und Rakaia liegt, welches sich etwa eine Stunde südlich von Christchurch befindet und uns von der Umgebung her schon bekannt war.
Wir riefen dort an und hatten einen wirklich netten Mann namens Jim am Hörer, der uns (so klang es) liebend gern den Job geben würde, da wir bis jetzt die ersten sind, die sich beworben haben. Er wollte uns trotzdem persönlich sehen, was uns im Endeffekt dazu zwang zurück nach Christchurch zu fahren, nur um ihn zu sehen und den Job sicher in der Tasche zu haben. Wir wussten aber, dass die Job dann erst Mitte Ende März beginnen würde und wir aber nicht die ganze Zeit dann in Christchurch bleiben wollten, sondern auch den Sommer nutzen wollen um beispielsweise das Fjordland, was der schönste Teil Neuseelands ist, zu sehen.
Wir entschieden uns dann irgendwie dazu innerhalb von zwei Tagen ca 600 Kilometer zurück zu legen, weil wir einfach schnell wissen wollten, ob wir den Job haben, da wir dann auch wieder anders mit unserem Geld umgehen könnten. Außerdem ist es von Vorteil schnell den Chef persönlich zu sehen, bevor andere Backpacker dir den Job wegschnappen.  So fuhren wir nach dem spaßigen Wochenende in Queenstown erst nach Wanaka und Hawea, um uns die schönen Seen anzuschauen. Danach führte es uns zur Westküste, wo es mal nicht regnete und uns nur die Millionen Sandfliegen plagten. Schnell wollten wir also weg und fuhren auch noch abends so weit wir konnten in der Dunkelheit durch Neuseelands kurvige Straßen, stets aufmerksam kein Possum oder Hasen zu überfahren.
Wir parkten dann irgendwo an einen gruseligen Ort, völlig erschöpft, wurden nicht erwischt und machten uns am nächsten Morgen auf den Weg zum Arthurs Pass - der zweite große Pass, der über die Alpen zur Ostküste führt. 
Nachdem wir den Pass über die Berge bewältigt haben, machten wir noch Stopp um ein kleines Abenteuer zu erleben, welches und Simon und Ella empfohlen haben. Dabei handelte es sich um eine etwa 500 Meter lange Höhle in einem Berg bzw. eine Art natürlicher Tunnel, durch den kühles frisches Bergwasser durchfließt, dass bis zu einen Meter tief ist und wir zu durchqueren hatten. Wir zogen uns passende Klamotten an, nahmen unsere Taschenlampe und machten uns auf ins relativ gefährliche Vergnügen. Bevor wir starteten, fragte uns eine Australierin, ob sie mit uns kommen darf, wir willigten ein und ließen die tampfere Dame vorgehen. Die Fotos sind aufgrund der Dunkelheit natürlich nicht sehr schön, aber es hat super Spaßgemacht, durch das Wasser in völliger Dunkelheit zu klettern, da man stets konzentriert sein musste seinen Fuß nicht an die falsche Stelle zu setzen und man somit den Rest der Welt vollkommen vergessen hat. 
Arthurs Pass




Auf ins Verderben




ja es war kalt 

Nach einem kräftigen Abendmahl ging es durch tief liegende Nebelwolken zwischen den Bergen nach Christchurch, wo wir uns glücklicherweise schon auskannten und wussten wo wir schlafen konnten. Die vielen Baustellen haben wir jedoch nicht vermisst. Am Dienstag den 28.02. fuhren wir frühs um 9 zu unserem Job Interview, wo Jim uns alles zeigen wollte, was uns so erwartet. Für ihn war (wie wir schnell bemerkt haben) schon klar, dass wir den Job haben und führte uns durch die Farm. Vielleicht erzählen wir an der Stelle erstmal um was es sich hier handelt. Wir bewarben uns als Potato Grader auf einer Kartoffel Farm ohne wirklich zu wissen, was ein Grader ist. Dies erklärte Jim uns dann indem er uns die riesigen Traktormaschinen zeigte, auf denen wir dann stehen, während die Maschine die (er sagte) 3000-6000 TONNEN Kartoffeln ausgräbt und wir dann alle schlechten Kartoffeln und den überschüssigen Dreck hinausholen. Unser erste Gedanke war "Sollen wir das den ganzen Tag machen?" und der zweite Gedanke "Das muss super anstrengend für den Rücken sein" weil wir wie es schien nicht gerade in diesem Traktor stehen, sondern gebückt. Aber wer weiß, wie es letzendlich wird und was unsere Aufgaben sein werden. Jim sagte die Saison beginnt so um den 15. März und gearbeitet werden kann nur, wenn es nicht regnet. Unser nächster Gedanke "Gott sei Dank!!!" Wenn wir nämlich eins doof an der Berry Farm fanden, dann dass wir bei jedem Wetter arbeiten mussten. Jedenfalls sagte auch Jim, dass er uns für die ganze Saison braucht, aber wir eigentlich nur 4-5 Wochen Arbeit brauchen, um unsere Reisekasse etwas aufzufüllen. Die Saison geht jedoch bis zur ersten Mai Woche und bedeutet, dass wir dann nur noch 2,5 Wochen in Neuseeland übrig hätten, um den Rest zu sehen und wieder zurück auf die Nordinsel zu kommen. Wir willigten trotzdem erstmal ein, damit wir den Job sicher haben und überlegten uns in den Folgetagen, wie wir vorgehen. Wir hatten also auch noch 2 Wochen bevor der Job beginnt und dachten uns, dass wir dann lieber jetzt, wenn das Wetter noch gut und warm ist, den Rest der Südinsel sehen wollen. Dementsprechend mussten wir also wieder runter fahren. Dazu im folgenden Blogeintrag mehr!