Dienstag, 10. Januar 2017

Tongariro Alpine Crossing


Am Samstag den 07.01.2017 hieß es für uns beide eine körperlich anstrengende Herausforderung anzunehmen und das 8-stündige Alpine Crossing im Tongariro Nationalpark zu bewältigen. Dieser Nationalpark wurde bereits 1894 gegründet und ist somit der älteste Nationalpark des Landes.
Das Tongariro-Massiv besteht aus einer Ansammlung von Vulkankegeln, die sich über einen Zeitraum der letzten 275.000 Jahre gebildet haben. Die aktivsten Krater sind Emerald, North Crater und Red Crater. Der jüngste Vulkankegel ist der Mount Ngauruhoe und entstand erst vor 2500 Jahren und stellt heute die höchste Erhebung des Tongariro-Komplexes dar.
Die letzte Eruption des Tongariro fand Ende des 19. Jahrhunderts statt, bis es nach 115 Jahren im Jahre 2012 zu einer weiteren Eruption kam und der Vulkan nun wieder als aktiv bezeichnet wird.
Der Mount Ngauruhoe hingegen brach im 20. Jahrhundert 45 Mal aus und seine letzte Eruption war 1975. 
Das Alpine Crossing beinhaltet eine ziemlich schwere Wanderung, bei der der South Crater, North Carter und Emerald Crater überquert wird. Des Weiteren steht jedem Besucher frei, ob er denn auch den Tongariro oder Ngauruhoe für weitere 3 Stunden besteigen möchte. Dustin und Anni hielten es jedoch für ausreichend, die normale 8-stündige Tour auf eigene Faust zu machen, ohne die 2000 Meter hohen Vulkane zu besteigen. 

Wir mussten also nur ca 800 Höhenmeter und 19,4 Kilometer bewältigen, weswegen uns bewusst war, dass wir eventuell mehr Pausen benötigen und somit bereits 8:30 Uhr los marschierten. Zuvor parkten wir unser Auto am Ketetahi Parkplatz, was den Endpunkt der Wanderung darstellte und wurden mit unserem gebuchten Shuttle zum Mangatepopo Parkplatz gefahren. 
Dort liefen wir also los zu den Soda Springs, die etwa 1-1,5 Stunden entfernt waren und wo der Weg nur leicht ansteigt und als "leicht" eingestuft wurde. Da wir ziemlich dick eingepackt waren, da es die Nacht davor so kalt wie noch nie war und uns geraten wurde, auch Wintersachen mitzunehmen, kamen wir auf dieser einfachen Strecke bereits ins Schwitzen und zogen unsere Sachen abwechselnd an und aus, da uns der kalte Wind trotzdem nach wenigen Minuten wieder frieren ließ. 
An einigen Stellen fanden wir den Weg gar nicht mal so einfach, weswegen es uns etwas davor graulte, wie schwer dann die "schweren" Strecken sein müssen. 
Bei den Soda Springs angekommen, hieß es nun die ersten 300 Höhenmeter zum South Crater zu bewältigen. Diese Strecke war eine der zwei "schweren" Strecken, da wir das sogenannte Treppenhaus des Teufels überstehen mussten. Und das war schon ziemlich anstrengend, weswegen wir immer wieder nach einigen Stufen kurz für etwa 30 Sekunden anhielten und uns neu motivierten, weiterzumachen. Denn mit zunehmenden Höhenmetern wurde auch schon die Aussicht aufs Land immer besser, denn wir hatten außerdem perfektes Wetter für diese Wanderung. Nur ein paar Wolken, die manchmal die starke Sonne versteckten und ansonsten gute Sicht in die Ferne. 
Oben angekommen spazierten wir zunächst für etwa 20 Minuten durch den South Crater und dabei den Blick immer auf den beeindruckenden Mount Ngauruhoe, der nun bereits hinter uns lag. Trotzdem konnten wir klitzekleine schwarze Punkte auf dem Berg erkennen, was bedeutete, dass es tatsächlich genug Menschen gab, die diesen hohen Vulkan besteigen wollten. Wir hingegen sahen schon vor uns den nächsten steilen Anstieg, der nun nicht mehr aus Treppen bestand, sondern nur noch aus lockeren großen und kleinen Steinen, die die ganze Sache nicht ganz ungefährlich machten. Mittig auf dieser etwa 40-minütigen Strecke war ein großer Fels und wir motiverten uns nun damit, dass wir unsere liebevoll zubereiteten Sandwiches dort essen wollen. 
Am Fels angekommen wurden wir fast weggeweht und erfroren fast, da uns der eisige Wind etwas überraschte. Aber zum Glück entdeckte Dustin schlauerweise eine Art Sitzgelegenheit hinter dem riesigen Felsen, wor wir nun komplett windgeschützt unser erstes Sandwich genießen konnten. Noch dazu hatten wir die perfekte Aussicht und waren einfach nur stolz und glücklich, als wir zurückblickten, was wir schon gelaufen sind. Dabei war noch nicht mal die Hälfte der Wanderung geschafft. 
auf den Bus warten

Los gehts!


noch ist der Weg einfach

zu den Soda Springs

Mount Ngauruhoe


Soda Springs

nun gehts bergauf


kurze Pause...

erste Ausblicke

"immer muss ich auf Anni warten"

Mount Ngauruhoe



inmitten des South Crater
gleich sind wir beim Felsen



windgeschützte Mittagspause

Nach unserer Stärkung mussten wir noch das letzte Stück zum höchsten Punkt der Wanderung bewältigen, wo uns dann der Red Crater erwartete. Von dort sollte es dann nur noch bergab gehen und wir sahen schon von oben die Emerald Krater Seen und links den großen Blue Lake, welches alles Kraterseen sind und sich im Central Crater befinden. Zunächst mussten wir also alles wieder runtergehen, oder besser gesagt schlittern, denn als untergrund waren wieder nur Steine und jede Menge Sand gegeben so dass wir nach kurzer Zeit eine Schlittertechnik herausgefunden haben, die sogar Spaß gemacht hat. Bei den Emerald lakes angekommen, pausierten wir ein weiteres Mal, um diese wunderschöne Landschaft auf uns wirken zu lassen. Nach einer halben Stunde laufen, erreichten wir dann, den bereits von oben gesehenen Blue Lake, bei dem wir unser zweites Sandwich aßen und uns auf die weiteren 3 Stunden vorbereiteten. Wir hatten an dem Punkt also alles wichtige gesehen, blickten zurück, was wir schon alles geschafft hatten und freuten uns, dass es nun nur noch bergab gehen würde.
Jedoch bemerkten wir nach einiger Zeit bergabgehen, dass dies fast anstrengender ist, als bergauf gehen, da die Knie schmerzten und unsere Füße sowieso nach bereits 5 Stunden Marsch wehtaten. Außerdem waren keine Treppen gebaut, sondern wir gingen 1,5 Stunden eine Schräge im Zick Zack hinunter, bis wir dann weitere 1,5 Stunden weiterhin bergab durch Busch und Wald gingen und an jeder Ecke hofften, dass der Parkplatz zu sehen ist. Währenddessen hatten wir stets eine gute Aussicht auf den großen Lake Taupo, der ebenfalls ein Kratersee ist und durch den größten Vulkanausbruch des Taupo entstanden ist. 
Gegen 17:45 erreichten wir völlig erschöpft den Parkplatz und waren uns sicher, dass wir die nächsten paar Tage nicht laufen können.

Weg zum Felsen


weiter zum höchten Punkt

Dustin war wieder schneller


keine Ahnung was uns dahinter erwartet


Red Crater

... das erwartete uns


Emerald Lakes


das wurde alles runtergeschlittert


Blick zurück

Pause bei den Emerald Lakes

schnell zum Blue Lake

Blue Lake

Blick zurück

Rückweg