Nach unserer zweiten Nacht in der Bay Of Islands fuhren wir in das Ortszentrum von Paihia und entdeckten zuerst, dass dort ein Markt eröffnet war, welchen wir uns bei dem schönen Wetter und so viel Zeit natürlich anguckten.
Danach gingen wir wie geplant zum Kayakverleih und mieteten uns ein Doppelkayak für zwei Stunden bei sehr schönem Wetter. Auf dem Meer wurde es zwar oft sehr windig, sodass man die starke Sonneneinstrahlung kaum gemerkt hat, aber wir waren eingecremt (keine Sorge Mama's)! Beim Kayak fahren durchfuhren wir zwei Restaurants, die quasi auf einem riesigen Steg platziert waren und direkten Blick auf das Meer und die kleinen Inseln hatten. Da wir vorhatten am selben Tag noch ziemlich lange Auto zu fahren, dachten wir uns, wir gönnen uns mal den schönen Restaurantbesuch und essen Fisch.
Und schon machten wir uns auf in den voll mit Schafen zugestellten Norden, wo unser Ziel der nördlichste Punkt Neuseelands, Cape Reinga, war. Also fuhren wir den ziemlich eintönigen, sehr grünen aber auch langweiligen Weg zum nördlichsten Campingplatz, der uns Dank dem Sonnenuntergang, den Klippen und dem rauschenden Meer sehr beeindruckte. Außerdem war wieder einmal Ebbe und der Fluss gleich am Campingplatz war nicht mal halb so groß wie eigentlich, weswegen wir natürlich eine Weile in dem pupswarmen Wasser des Flusses spazierten und auf Fische hofften.
Nach unserem Abendbrot bemerkten wir ein Tier, welches definitiv nicht an diesen Ort gehörte, denn die Schafweiden waren alle viel weiter weg. Doch es war tatsächlich ein Lamm, welches sich einfach wie ein Haustier neben die anderen Zelte legte.
Am nächsten Morgen hatte uns das gute Wetter zuerst leider wieder verlassen, was unsere Vorfreude auf schöne Bilder vom Cape Reinga nicht gerade steigen ließ. Es blieb aber wenigstens trocken, als wir zum Leuchtturm liefen.
Auf der linken Seite konnten wir das Ende vom 90 Mile Beach sehen, geradeaus trafen die Tasmansee und der Pazifik in Form von Wellen aufeinander und direkt davor der berühmte Leuchtturm. Mehr war es auch nicht, aber immerhin waren wir am nördlichsten Punkt Neuseelands.
Zurück am Parkplatz trafen wir zwei erwachsene deutsche, die wir bereits in Whangaparaoa getroffen hatten und hielten ein Schwätzchen. Am selben Vormittag fuhren wir wieder Richtung Süden Whangarei, da es dort im Norden leider weniger zu sehen gab als gedacht. In Whangarei gingen wir in der öffentlichen Dusche duschen, die wir bereits kannten und überlegten uns wo wir übernachten wollen, da wir Whangarei nun schon kannten. Also fuhren wir zu einem Campingplatz in Ruakaka, was ein paar Kilometer südlich von Whangarei liegt. Dort probierten wir zum ersten Mal Kartoffeln zu machen mit Ei und Fleisch, doch wir müssen zugeben, es war wohl das schlechteste Essen, dass wir je gekocht haben, was aber auch an der blöden Pfanne lag, die wir dann kurzerhand entsorgten.
Am nächsten Tag durchquerten wir dann (wieder bei diesigem Wetter) Auckland und fuhren bis nach Hamilton, was sich als eine sehr schöne und ziemlich große Stadt rausstellte. Nach ein paar Besorgungen im Warehouse fuhren wir zu einem See, an dem wir beschlossen eine Nacht zu bleiben und an dem wir zwei Jungs wiedertrafen, die uns bereits im Warehouse auffielen, da sie deutsch sprachen. Mit den beiden unterhielten wir uns den ganzen Abend nett und machten außerdem Bekanntschaft mit einem jungen Paar, das neben uns parkte und wir tauschten Erfahrungen und Tipps aus. Achso und Dustin angelte aber fing nichts. Aber das mit dem angeln müssen wir ja nicht immer hier rein schreiben, denn Dustin angelt an jedem Gewässer, das wir sehen.
Da wir bereits mit Ki und Chloe von der Website Wwoof abgemacht haben, dass wir am Montag zu Ihnen nach Mangakino kommen, hatten wir nun den ganzen Samstag und Sonntag Zeit, das diesmal schöne Wetter zu genießen. Aus irgendeinem Grund, wir wissen selber nicht genau, warum wir darauf Bock hatten, gingen wir in den Zoo von Hamilton, da wir dachten, es gibt dort bestimmt Tiere zusehen, die es nicht in deutschen Zoos gibt. Das stimmte leider nicht, aber trotzdem war es das Geld wert, da wir sehr viele Jungtiere sahen und die wahrscheinlich beste Affenshow gesehen haben.
Hier die Story: Sanda ist die Affenmutter des Jungtiers und Luca ist der Vater. Luca hat einen Bruder namens Lucifers. Alles war friedlich und Dustin und Anni hatten eigentlich nur Augen für Sally, welche die ganze Zeit auf einer Decke lag und Yoga Übungen machte! Doch plötzlich fasste Lucifer das Jungtier zum ersten mal an, weswegen Sanda ein wenig ausrastete. Dann ging plötzlich Luca auf Lucifer los und jagte ihn ca eine viertel Stunde. Was das ganze aber so aufbrausend machte, war, dass Lucifer nicht aufhörte wie ein irrer zu schreien. Die Tierpflegerin begründete es so, dass Lucifer einfach eine Drama Queen sei. Wir und all die anderen Besucher beobachteten also eine halbe Stunde lang das Affentheater und waren froh, so viel Glück gehabt zu haben, so etwas zu sehen.
Es war also ein aufregender Tag und es war das Geld wert!
Am Sonntag dann wussten wir nicht so richtig was mit uns anzufangen und fuhren die Gegend ab und stiegen ziemlich oft aus am Waikato River, der sehr lang und breit war und uns schöne Aussichten bescherte.
Dann beschlossen wir schon rein nach Mangakino zu fahren und waren etwas entsetzt wie winzig dieser Ort war. Trotzdem blieben wir die Nacht dort an dem Campingplatz und es ist das Unglaubliche passiert. Dustin fing wieder ziemlich schnell seine erste Regenbogenforelle in Neuseeland und der Abend war gerettet. Gleichzeitig schrieben wir mit Ki und erzählten ihm davon, dass wir nicht wissen, wie man einen Fisch so präpariert, dass man ihn essen kann. Daraufhin sagte er uns, dass Chloe uns das zeigen könnte, wenn wir bei Ihnen sind. Am nächsten Morgen holte uns der super entspannte und lustige Ki am Campingplatz ab, spendierte uns einen Eistee und quatschte mit uns am See. Er ist ursprünglich britisch und Chloe ist Französin. Wir waren von beiden total begeistert, da sie so locker sind und wir uns gleich super verstanden haben. Gestern nachdem wir bei deren Haus ankamen, deren zwei Katzen Flip und Flop und den Hund Jes beschmusten, erzählten sie uns Ihre Pläne. Wir werden einen Gemüsegarten bauen und dürfen mitentscheiden, welches Gemüse angebaut werden soll, denn sie sagten, wir sollen am Ende unserer Reise nochmal herkommen und uns das fertige Gemüse abholen.
Jedenfalls begannen wir gleich eine bestimmte Fläche zu entgrasen und alle Wurzeln zu entfernen. Außerdem durften wir mit dem Traktor fahren und hatten abends sehr lange Gespräche und super leckeres Essen und Dessert! Wir fühlen uns hier sehr wohl und werden wahrscheinlich 1-2 Wochen hier bleiben. Heute Abend nach der Arbeit wollen die beiden mit uns nach Roturua fahren und Mountainbike fahren gehen. Wir sind sehr gespannt auf die Arbeit und die Erlebnisse, die wir mit diesen netten Leuten teilen werden und berichten bei unserem nächsten Bibliothekbesuch mehr!